
Wie Yoga dich in den Wechseljahren und beim Thema Älterwerden unterstützen kann
Das Wort Anti-Aging muss gestrichen werden. Ich bin für das Altern. Ich möchte mit Intelligenz, Anmut, Würde, Schwung und Energie altern. Ich möchte mich nicht davor verstecken.
Dieses Zitat von Jamie Lee Curtis habe ich vor kurzem gelesen und ich kann nur zustimmend mit dem Kopf nicken! Sehr gut auf den Punkt gebracht. Denn, irre ich mich, oder ist es nicht so, dass wir alle gerne alt werden möchten? Warum sollten wir dann eine Haltung leben, die sich gegen das Altwerden richtet? Ist nicht sogar die Forschung darauf ausgerichtet, dass wir immer älter werden wollen? Und kostet es uns nicht Unmengen mehr Energie, gegen etwas zu sein, als für etwas? Können wir diese Energie nicht lieber dazu einsetzen, uns in unserer zweiten Lebenshälfte zu feiern und unser Älterwerden so zu gestalten, dass wir lange gesund, selbstbestimmt, selbstbewusst und voller Freude leben?
Müssen wir wirklich noch über das Thema Wechseljahre und Älterwerden reden?
Ich habe in letzter Zeit einige Male den Vorwurf zu hören bekommen: „Ach, jetzt springst du auch auf diesen Zug „Frauen in den Wechseljahren“ und „Älter werden“ auf“. Ja stimmt, tue ich. Warum auch nicht? Ich bin inzwischen 58 Jahre alt (noch) und befinde mich in der Postmenopause, habe also Perimenopause und Menopause schon durchlaufen. Ich bin in meiner zweiten Lebenshälfte. Manche würden sagen, in der Mitte der zweiten Lebenshälfte. Ich hatte allerdings vor,100 Jahre alt zu werden, also sehe ich mich da eher am Anfang.
Es stimmt, das Thema Wechseljahre und Älterwerden ist in den letzten Jahren mehr in den Fokus gerückt. Es gibt inzwischen viele Bücher, Podcasts, Social-Media-Accounts etc. zu diesem Thema – und ich finde das prima. Denn es gibt noch immer Aufklärungsbedarf. Noch immer gibt es viele Frauen, die nach Lösungen und Antworten suchen. Sei es zu den körperlichen Symptomen und Veränderungen in den Wechseljahren oder auf der mentalen Ebene.
Es braucht neue Antworten, weil auch die Fragen andere geworden sind.
Teilweise bei mir selbst, aber auch bei vielen Frauen in meinen Yogakursen und in meinem Freundes-und Bekanntenkreis erlebe ich, dass sich in der zweiten Lebenshälfte die Fragestellung und die Sichtweise darauf ändert, wie wir diesen neuen Lebensabschnitt gestalten wollen.
Ich sehe und erlebe, wie Prioritäten sich verschieben und Dinge, die einmal wichtig waren, an Bedeutung verlieren. Wie sich stattdessen neue Türen öffnen und Ideen für etwas ganz Neues mit einem Male entstehen. Wir sind selbstbewusster und selbstbestimmter, lassen uns nichts mehr vormachen und entscheiden selbstbewusst, wo es ab sofort langgehen soll. Neue Räume öffnen sich, weil die Kinder vielleicht aus dem Haus sind bzw. weniger umsorgt werden müssen. Und diese neuen Räume wollen mit Sinn und Leben gefüllt werden. Alte Konditionierungen, Abhängigkeiten und Muster werden hinterfragt. Und vielleicht dürfen sie auch gehen.
Der „Werkzeugkasten“ des Yoga – Asana, Pranayama, Meditation
Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass Yoga uns auf allen Ebenen eine gute Unterstützung sein kann und uns hilft, uns neu zu orientieren. Egal ob Asana-Praxis, das bewusste Atmen im Pranayama, die Kontemplation und Innenschau in der Meditation oder die Auseinandersetzung mit den Texten des Yoga. Yoga lädt uns auf vielfältige Weise auf die Reise zu uns Selbst ein.
Hier habe ich dir ein paar Benefits zusammengefasst :
Was eine regelmäßige Yogapraxis auf körperlicher Ebene bewirkt:
- unterstützt den Erhalt der Muskelmasse
- lässt dich beweglich bleiben
- hilft die Knochendichte zu erhalten
- gibt dir ein gutes Körpergefühl und fördert einen liebevollen Umgang mit dir und deinem Körper
- hilft Stress abzubauen
Was eine regelmäßige Yogapraxis auf der mentalen und spirituellen Ebene bewirkt:
- beruhigt das Nervensystem
- unterstützt deinen Schlaf und deine Erholung
- unterstützt einen liebevollen Umgang mit dir und deinem Körper
- hilft dir, dich selbst so anzunehmen wie du bist
- lässt dich ruhiger und gelassener werden
- führt dich zurück in eine tiefe Verbindung zu dir selbst
- unterstützt dich bei der Frage nach deinem „Warum“
Dies sind nur einige positive Aspekte, die deine Yogapraxis haben kann. Diese Liste ließe sich auf alle Fälle noch erweitern und möchte dir nur einen ersten Einblick geben.
Wir können die verschiedenen Werkzeuge des Yoga nutzen, um unseren Geist und unseren Körper sicherer durch die Wechseljahre zu navigieren und gesund und selbstbestimmt älter zu werden. Wir können unsere Praxis unseren Bedürfnissen anpassen und variieren. Egal ob Asana, Meditation oder Pranayama- es geht immer darum, in Kontakt mit uns und unserem Körper zu sein. Und wirklich kennenzulernen und so auf unsere Bedürfnisse eingehen zu können. Für Ausgleich und Gleichgewicht zu sorgen. Selbstbestimmt und selbstbewusst. Um so das Potential zu entdecken, dass in dieser zweiten Lebenshälfte und in uns steckt.
Lass uns gemeinsam das Älterwerden feiern !
Gerne schreib mir, wenn du selbst auch schon Erfahrungen mit dem Thema gemacht hast. Ich freue mich auf unseren Austausch.